Gefällt dir, was du liest? Dann teile diesen Beitrag
  • Tag der Zahngesundheit Fokus Menschen mit Handicap

Der 25. September ist Tag der Zahngesundheit

Diese Woche war Tag der Zahngesundheit. Einmal jährlich am 25. September werden wir daran erinnert, dass die Mundgesundheit doch im Mittelpunkt stehen sollte. Und wissen Sie, wie lange es den schon gibt? Seit 28 Jahren. Beim Tag der Zahngesundheit steht jedes Jahr eine andere Bevölkerungsgruppe im Fokus. Doch übergreifend stellt sich Jahr für Jahr die immer gleiche Frage:

Wie kann die Öffentlichkeit besser über Mundgesundheit aufgeklärt werden?

Wie können Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen durch Verbeugung vermieden werden?

Insbesondere die Eigenverantwortung der Menschen soll gefördert werden.

Braucht man diesen Tag der Zahngesundheit?

Eigentlich müsste ich mich als Zahnarzt fragen, ob ich etwas falsch gemacht habe, wenn die Bevölkerung zusätzlich noch aufgeklärt werden muss. Wo doch Aufklärung oberste Prämisse in meiner Praxis ist. Die Tageszeitungen füllen zusätzlich eine ganze Sonderseite. Eine Anzeige größer als die andere. Zahnärzte und Dentallabore werben um die Wette für Ihre Leistungen. Die Labore werben für sich als Partner für hochwertigen Zahnersatz. Ästhetisch und funktional. Und haben dabei ganz übersehen, dass es an diesem Tag um Prävention gehen soll. Wenn Vorbeugung funktioniert, ist das Labor überflüssig – na fast. Und meine Kollegen? Da steht das ganze Leistungsspektrum in der Anzeige, am Rande liest man auch mal das Wort Prophylaxe.

Es geht um Prophylaxe, bei uns um SOLO-Prophylaxe

Man könnte auch Vorbeugung oder Prävention für Prophylaxe schreiben. Der Sinn unserer SOLO-Prophylaxe ist immer, Karies und Parodontitis gar nicht erst entstehen zu lassen. Und dafür ist SOLO-Prophylaxe ein sehr gutes Konzept, weil meine Patienten befähigt werden, ihre Zahnpflege zuhause nun ähnlich effektiv durchführen zu können, wie bei einer Prophylaxe-Sitzung in unserer Praxis. Langfristig bedeutet das, weniger Reparaturen und in vielen Fällen unter dem Strich auch ein Plus im Geldbeutel. Insofern ist bei uns eigentlich täglich Tag der Zahngesundheit. Und einmal im Monat gibt’s obendrauf noch einen offiziellen Abend der Zahngesundheit, an dem mein Vortrag über das Konzept der SOLO-Prophylaxe stattfindet. (Informationen und Termine auf der Homepage)

Was ist gut am diesjährigen Tag der Zahngesundheit?

Im Fokus stehen dieses Jahr die Menschen mit Handicap. 7,8 Millionen Menschen mit Schwerbehinderung, knapp 3 Millionen Pflegebedürftige. Es ist naheliegend, dass dieser Teil unserer Mitmenschen sich selbständig nicht ausreichend um die Mundhygiene kümmern kann. Es ist dann auch zu vermuten, dass die Mundgesundheit schlechter ist als bei der Normalbevölkerung. Das bedeutet nicht nur ein erhöhtes Risiko für Parodontal- und Mundschleimhauterkrankungen. Es wird Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben, von der Einschränkung der Lebensqualität ganz zu schweigen.

Unterstützung für Menschen mit Handicap

Wie kann man die Mundgesundheit von Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderung stärken? Vor dieser Frage stehen Angehörige und Pflegepersonal jeden Tag.

Hilfreich ist, wenn Eltern insbesondere von behinderten Kindern regelmäßig möglichst vom ersten Lebensjahr an mit ihren Kindern zum Zahnarzt gehen. Die Kinder lernen die Praxisumgebung kennen und bekommen frühzeitig Hinweise zur Mundhygiene, zur Ernährung und zum Umgang mit Fluoriden. Diese Regelmäßigkeit sollte beim Wechsel in eine Wohneinrichtung fortgeführt werden.

Wenn Zähneputzen Spaß macht und keine Widerstände erzeugt, haben es Angehörige und Pfleger leichter. Sie sollten möglichst herausfinden, wie ihren Betreuten die Zahnpflege am besten gefällt, welche Zahncreme schmeckt und wann der günstigste Zeitpunkt zum Zähneputzen ist, also nicht gerade, wenn im Fernsehen die Lieblingssendung läuft. Kleine spielerische Rituale und Musik tragen deutlich zur Motivation bei. Wenn Menschen lediglich eine körperliche Behinderung haben, können sie sich möglicherweise aktiv an der selbständigen Zahnpflege beteiligen oder sie sogar selbst durchführen.

In unserer Praxis beraten wir Sie auch gerne, welche speziellen Zahnbürsten das Zähneputzen erleichtern können, auch für Angehörige die dabei unterstützen müssen.

Neue Präventivmaßnahmen für Menschen mit Pflegegrad und/oder Behinderung

Ab 01. Juli diesen Jahres sollen neue präventive Maßnahmen zur Verbesserung der Mundgesundheit von Behinderten und Pflegebedürftigen beitragen:

Bei der Erhebung des Mundgesundheitsstatus werden der Pflegezustand von Zähnen, Zahnfleisch, Mundschleimhaut und Zahnersatz beurteilt.

Ein Mundgesundheitsplan gibt Auskunft über die individuelle Mund- und Prothesenpflege.

Zahnpflege bekommt mehr Gewicht durch Aufklärung über die Bedeutung der Mundhygiene und Empfehlungen zum Erhalt der Mundgesundheit.

Die professionelle Zahnreinigung zweimal im Jahr sorgt dafür, dass harte Zahnbeläge entfernt werden.

Informieren Sie sich darüber gerne in unserer Praxis.

Photo by Nathan Anderson on Unsplash

Gefällt dir, was du liest? Dann teile diesen Beitrag