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  • Ernährungstipps für mehr Zahngesundheit

Die 5 wesentlichen Ernährungstipps für gesunde Zähne.

Was verbinden Sie eigentlich mit dem Begriff Zahnarzt?

Kommt da so ein mulmiges Gefühl hoch? Hören Sie gleich den Bohrer sirren? Denken Sie beim Wort Zahnarzt gleich an Füllungen, Kronen oder sogar Zähne ziehen?

Die Älteren unter Ihnen haben das wahrscheinlich vor vielen Jahren so erlebt. Heute spüren sie mehr und mehr den Wandel. Das Bild in Zahnarztpraxen verändert sich.

Vorbeugung wird großgeschrieben, Zahnerhalt steht im Vordergrund. Zahnärzte beraten ausführlich und geben viele Tipps zur Prophylaxe und auch zur passenden Ernährung.

Üblicherweise gehen Patienten heutzutage wenigstens zweimal jährlich zur professionellen Zahnreinigung. Sie nehmen die regelmäßige Prophylaxe ernst, um Zahnkrankheiten vorzubeugen.

Mit unserem Prophylaxekonzept, der SOLO-Prophylaxe setzen wir sogar noch eins drauf. Denn wir befähigen unsere Patienten mit einem besonderen Training in unserer Praxis, auch zuhause eine effektive Form der Zahnpflege durchführen zu können. So wird bei konsequenter Anwendung sichergestellt, dass Zähne und Zahnfleisch lange gesund und attraktiv bleiben. Meist das ganze Leben lang.

Während wir jedoch immer wieder über SOLO-Prophylaxe sprechen  – sogar jeden Monat in meinem Vortrag zu diesem Thema – kommt das Thema Ernährung meist zu kurz. Kaum jemand weiß es und auch die Medien schreiben wenig darüber:

Richtiges Kauen und die richtige Ernährung sind für die Zähne und den gesamten Zahnhalteapparat extrem wichtig!

Darum geht es im heutigen Artikel um die 5 wesentlichen Ernährungstipps:

Ernährungstipp 1:
Verzichten Sie auf den Kariesbildner Nr. 1

Dieser Kariesbildner heißt Zucker.

Das Fatale ist, wir denken meistens gar nicht darüber nach, wo Zucker überall drin ist. Wir nehmen ihn in Form von Weißmehlprodukten, Energieriegeln, Softgetränken, Obstsäften und anderen Naschereien zu uns. Und selbst, wenn wir glauben, gesund zu essen, z.B. Obst, nehmen wir eine gehörige Portion „Frucht“zucker zu uns.

Was also tun? Alles Zuckerhaltige aus dem Speiseplan verbannen?

Schauen wir mal genauer hin. Schädlich wird der Zucker erst dann, wenn die Zähne ihm dauernd ausgesetzt sind. Erst ein Brötchen, dann ein Softdrink, später ein Energieriegel und zwischendurch noch einen Apfel. Die Zähne bekommen permanent Zucker.

Verzichten Sie auf ein paar „ungesunde Lebensmittel“ und konzentrieren Sie dann die Nascherei auf festgelegte Zeiten.

Wenn Kinder sich angewöhnen, nur einmal am Tag richtig zu naschen – z.B. nach einer Hauptmahlzeit – und sich nach dem Essen gründlich die Zähne putzen, kann das Schlimmste verhindert werden. Da nun im weiteren Tagesverlauf nicht mehr genascht wird, sind die Zähne auch nicht mehr der schädigenden Dauerwirkung des Zuckers ausgesetzt. Die Kariesbildung kann so deutlich reduziert werden.

Auch wenn das Kariesrisiko mit zunehmendem Alter abnimmt, profitieren auch die erwachsenen Naschkatzen von diesem Tipp.

Ernährungstipp 2:
Warten Sie nach einer „sauren“ Mahlzeit mit dem Zähneputzen

Frischer Orangensaft ist gesund, denken Sie. Der übermäßige Verzehr aber leider nicht für die Zähne. Denn die Säure im Saft greift den Zahnschmelz an. Daher sind stark säurehaltige Lebensmittel auf Dauer nicht gut für die Zähne.

Wo ist überall Säure drin?

Z.B. in Obst, Essig, Fruchtsäften, Cola, Sportgetränken, Wein und Sekt. Und überall, wo Vitamin C drin ist, das ist nämlich Ascorbinsäure.

Wie muss man sich den Säureangriff vorstellen?

Säuren brauchen Mineralstoffe, um Salze bilden zu können. Also demineralisieren sie den Zahnschmelz, indem sie Kalzium und Phosphat herauslösen. Auf Dauer wird der Zahnschmelz dadurch dünner und der Zahn kann deshalb empfindlicher reagieren. Unterhalb einem ph-Wert von 5,5 beginnt beim Schmelz die Demineralisation. Zur Erinnerung: ph 7 ist neutral und ph 1 stocksauer.

Wussten Sie, dass viele Softdrinks einen pH-Wert von etwa 3 haben und damit ziemlich sauer sind?

Sie merken es an diesem spürbar rauen Gefühl auf den Zähnen, wenn Sie ein saures Getränk wie Cola oder Orangensaft genossen haben. Stellen Sie sich nun vor, Sie putzen direkt nach dem Essen die Zähne. Was passiert? Durch die mechanische Reinigung wird jetzt der Zahnschmelz zusätzlich zur Säureattacke stark beansprucht.

Deshalb der Tipp:

Ein Stück Käse nach dem Essen oder ein wenig Milch können helfen, die Säure schneller zu neutralisieren. Einige Experten empfehlen, nach säurehaltigem Essen und Trinken mit dem Zähneputzen mindestens eine halbe Stunde, besser noch eine Stunde zu warten! Und noch eine Zusatzoption: Benutzen Sie Zahnpflege-Kaugummis.

Ernährungstipp 3:
Nutzen Sie den Putzeffekt von Ballaststoffen

Wenn Sie z.B. Vollkornbrot und Gemüse zu sich nehmen, dann ist das gut für Zähne und Zahnfleisch. Denn diese Lebensmittel sind faserreich und ballaststoffhaltig. Und was bewirkt das?

Nun, Sie müssen mehr kauen. Dadurch wird einerseits die Kiefermuskulatur gestärkt, andererseits regt das Kauen dazu an, mehr Speichel zu bilden.

Dieser reinigt die Zähne während des Kauvorgangs und auch durch die Nahrungsfasern erfolgt zusätzlich eine mechanische Reinigung der Zähne.

Ganz davon abgesehen sind in vollwertigen Lebensmitteln natürlich viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten, die sich positiv auf Ihre Zahngesundheit auswirken. Vitamin C, Vitamin E und Kalzium sind für ein gesundes Zahnfleisch wichtig, Vitamin D und Fluorid für Knochen und Zähne.

Ernährungstipp 4:
Fluoridhaltige Ernährung + Zahncreme

Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta schützt die Zähne nachweislich vor Karies. Wissenschaftliche Studien belegen dies mehrfach. Trotzdem wird häufig Kritik an fluoridhaltigen Pasten geübt.

Zahnpasta ohne Fluorid – Woher rührt die Skepsis gegenüber den Fluoriden?

Die Skepsis basiert auf einem Missverständnis: Vielen ist nicht bewusst, dass es sich bei dem in Zahnpasten angewandten Fluorid nicht um das hochgiftige und gasförmige Fluor handelt. Bei Fluorid handelt es sich um ein Salz der Flusssäure. Dieses kommt in vielen Mineralien der Natur vor. So werden Fluoride dem Speisesalz, Trinkwasser, Milch, Tabletten und Zahncremes zugefügt.

Fluorid kann dem Körper beispielsweise auch durch die Ernährung, z.B. durch den Verzehr von Fisch, Nüssen, tierischen Produkten, Meeresfrüchten, Gemüse, Pilzen oder Schwarztee zugeführt werden. Fluorid kann nur bei massiver Überdosierung gefährlich werden. Die über die Ernährung und ggf. Zahncreme und Mundwasser aufgenommenen Mengen erreichen die hierfür notwendigen Mengen keinesfalls. Bei sachgerechter Anwendung sind Sie somit mehr als weit entfernt von einer schädigenden Dosis.

Mit unserem Tipp schließen wir uns der Meinung der deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kiefernheilkunde (DGZMK) an, die ausdrücklich empfiehlt, zur fluoridhaltigen Zahnpasta zu greifen. Karies kann so aktiv vorgebeugt werden.

Ernährungstipp 5:
Trainieren Sie Ihren Zahnhalteapparat wie einen Muskel

Auch Zähne brauchen Krafttraining

Wird der Zahnhalteapparat nicht genügend beansprucht, so kann er sich zurückbilden.

Außer den Zähnen gehören das Zahnfleisch, die Kieferknochen, der Kiefermuskel sowie das darum liegende Gewebe zum Zahnhalteapparat.

Jeder, der ins Sportstudio geht, kennt die Regel: „Was nicht trainiert wird, verkümmert“.

Regelmäßige und richtige Belastung sorgt nicht nur bei der Muskulatur für Kraft und Gesundheit, sondern auch bei den Zähnen. Die natürliche Belastung der Zähne und des Kieferknochens ist der Kauvorgang. Richtiges, langsames und gründliches Kauen sorgt für den Trainingseffekt.

So gesehen wird der Kauapparat durch alle Lebensmittel, die ihm die Arbeit abnehmen, auf Dauer geschwächt. Z.B. durch Fastfood-Mahlzeiten, Weißbrot und sonstige stark vorverarbeitete Lebensmittel. Diese sind also nicht nur aus ernährungsrelevanten Gründen nicht empfehlenswert. Ganz davon zu schweigen, dass dieses sogenannte Convenience-Food einen hohen Bestandteil von Kohlenhydraten aufweist, Wegbereiter von Karies und Zahnfleischentzündungen.

Um seinen Zähnen etwas Gutes zu tun, ist es besser, hochwertige und ballaststoffreiche Nahrung zu sich zu nehmen. So haben Kiefer und Zähne etwas zu tun und bleiben stark und kräftig.

Sie sehen also, dass Sie mit ein wenig Achtsamkeit und der richtigen Ernährung sehr viel für die Gesundheit Ihrer Zähne tun können.

Natürlich unterstützen wir Sie gerne hierbei – fragen Sie uns nach Anregungen und Hilfestellungen.

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