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  • Zahnfleischbluten - Frau zeigt rosa Zahnfleisch um die Zähne

Zahnfleischbluten – harmlos oder Grund zur Sorge?

Die Antwort ist nicht ganz einfach. Darum beleuchte ich in diesem Beitrag, wann Zahnfleischbluten harmlos ist und warum es unter bestimmten Umständen wirklich Grund zur Sorge gibt.

Betrachten wir zunächst gesundes Zahnfleisch. Es ist fest, hat eine glatte Oberfläche und ist sehr schön rosa gefärbt. Anschmiegsam eng schmiegt es sich an die Zahnhälse und sorgt für Halt.  Die Zahnwurzel wird sehr gut vor dem Eindringen von Bakterien und Krankheitserregern geschützt.

Gelegentliches Bluten beim Zähneputzen oder bei der Anwendung von Zahnseide deutet auf eine Zahnfleischentzündung hin. Das nennen wir fachlich Gingivitis.

Eine leichte Gingivitis kann man mit einem entsprechenden Zahnpflegekonzept in den Griff bekommen. Dafür gibt es in meiner Praxis die SOLO-Prophylaxe. Gelingt das, war das Zahnfleischbluten harmlos.

Gefährlich wird es, wenn sich daraus eine Parodontitis entwickelt. Dann sind nicht nur die Zähne ernsthaft in Gefahr, sondern auch der restliche Körper leidet unter der fortdauernden Entzündung. Jetzt gibt es wirklich ernsthaft Grund zur Sorge.

Wichtig ist zunächst, warum das Zahnfleisch blutet.

Zahnfleischbluten durch mechanische Verletzungen

Die meisten Verletzungen dieser Art entstehen tatsächlich beim Zähneputzen. Die Gingiva ist empfindlich. Hier ein paar Auswirkungen herkömmlicher Zahnpflege:

  • Eine harte Zahnbürste:
    wird mit dieser auch energisch geputzt, kann es schnell zu Blutungen kommen
  • Zahnseide:
    wird sie bei der Reinigung zu kraftvoll in das Zahnfleisch gezogen, sind Verletzungen vorprogrammiert.
  • Interdentalbürsten:
    wenn sie nicht die die richtige Größe haben, kommt es ebenfalls oft zu leichten Blutungen.
  • Elektrische Zahnbürste:
    wenn Sie eine elektrische Zahnbürste verwenden, kann es durch zu viel Druck zu Zahnfleischbluten kommen.

Das SOLO-Prophylaxe-Konzept wirkt mechanischen Verletzungen konsequent entgegen. Zuhause verwenden Sie eine runde Einbüschel-Bürste mit weichen abgerundeten Borsten. Diese reinigt die glatten Flächen deutlich besser als eine herkömmliche Zahnbürste mit harten Borsten und schont empfindliches Zahnfleisch. Interdentalbürstchen für die Zahnzwischenräume werden perfekt angepasst, sodass es bei regelmäßiger Anwendung bereits nach einer Woche kein Zahnfleischbluten mehr gibt.  In der Praxis und ebenso in unserem monatlichen Vortrag erkläre ich gerne die richtige Putztechnik für die Zahnpflege zu Hause.

 Zahnfleischbluten während der Schwangerschaft

Werdende Mütter sollten besonders viel Wert auf Prophylaxe legen. Neben der professionellen Zahnreinigung in unserer Praxis im Rahmen der SOLO-Prophylaxe, kommt es hier besonders auf die tägliche Zahnpflege zu Hause an.

Während einer Schwangerschaft können Zahnfleischschwellungen und Zahnfleischbluten durch hormonelle Veränderungen im Körper entstehen. Bestimmte Hormone sorgen für eine Lockerung des Zahnfleischs und erleichtern Bakterien die Besiedelung der Zähne. Aus diesem Grund ist es gerade in der Schwangerschaft sehr wichtig, für eine optimale Mundhygiene zu sorgen.

Andere Grunderkrankungen

Krankheiten wie Krebs, HIV oder z.B. Diabetes mellitus können das Risiko für Zahnfleischbluten erhöhen. Durch Veränderungen im Stoffwechsel kann die Blutungsneigung des Zahnfleischs verstärkt werden. Kommt es zu einem Vitamin-C-Mangel z.B. durch Mangelernährung oder regelmäßig zu viel Alkohol gehört auch das Zahnfleischbluten zu den möglichen Symptomen.

Zahnfleischbluten durch Parodontitis

Die Parodontitis entwickelt sich meist dann, wenn die Gingivitis chronisch wird, die Zahnfleischentzündung also auf Dauer nicht beseitigt oder behandelt wird.

Die Parodontitis ist eine ernstzunehmende Gefahr für den ganzen Körper. Dazu kommt, dass die Parodontitis meistens schmerzfrei verläuft, was dazu führt, dass sie manchmal gar nicht oder erst sehr spät bemerkt wird. Im gesamten Zahnhalteapparat zieht sich das Zahnfleisch zurück und löst sich ab. Es kommt zur Bildung sogenannter parodontaler Taschen an den Zähnen. Wer regelmäßig zur Prophylaxe kommt, wird spätestens jetzt darauf aufmerksam gemacht.

Im weiteren Verlauf bildet sich das stützende Gewebe immer mehr zurück. Im Spiegel ist jetzt deutlich zu sehen, wie einige Zähne immer länger werden. Wenn sich die Zähne allmählich lockern, wird es wirklich gefährlich. Durch Abbau des Kieferknochens kann es dann zum Zahnverlust kommen.

Was passiert sonst noch im Körper?

Eine Entzündung verbreitet sich durch die Blutgefäße auch in anderen Organen des Körpers und begünstigt dort z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Schlaganfälle. Ein hohes Risiko, an Parodontitis zu erkranken, haben Raucher und Diabetiker.

Fazit

Leichtes Zahnfleischbluten wird meistens durch mangelnde Mundhygiene hervorgerufen. Das ist meist harmlos und kann durch bessere Zahnpflege, z.B. durch unsere SOLO-Prophylaxe beseitigt werden.

Achten Sie darauf , dass die Gingivitis nicht chronisch wird. Bei regelmäßigem Zahnfleischbluten suchen Sie bitte Ihren Zahnarzt auf. Ich suche zunächst nach den Ursachen, um dann die richtige Therapie einzuleiten. Oft reicht hier auch schon die Umstellung des Zahnpflegekonzepts. Informieren Sie sich doch einmal unverbindlich über SOLO-Prophylaxe. Es gibt immer aktuelle Termine.

Ihre Zahnarztpraxis Dr. Wunderlich

Bildnachweis:

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